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TINARIWEN - Wüsten-Rock aus Mali
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Aktuelle Besetzung:
Ibrahim (Gitarre, Vocals) Kiddou (Gitarrem Vocals) Mohammed “Japonais” (Gitarre, Vocals) Foy Foy (Gitarre, Vocals) Abdallah “catastrophe” (Bassgitarre, Vocals) Hassan (Gitarre, Percussions, Vocals) Seyid (Percussions) Mina (Backing Vocals) Anini (Backing Vocals) Bogness (Backing Vocals) Eyadou (Bassgitarre, Vocals)
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Sie kommen aus den Tiefen der weitläufigen Sahara und singen über Krieg, politische und religiöse Inhalte und spielen dazu eine Musik, die man so noch nicht gehört hat. Die Geschichte der Tuareg-Band TINARIWEN begann bereits im Jahre 1979, als sich der Gitarrist und Sänger Ibrahim Ag Alhabib, Hassag Ag Touhami und Inteyeden Ag Ableline mitten in der Wüste in der Oase von Tamanrasset im Süden Algeriens trafen. Alle drei waren damals “ishumaren”, was in der Landessprache so viel wie “ohne Beschäftigung” bedeutet. Drei Tuareg-Männer auf der Flucht vor Dürre und Konflikten. Das Wort “Tinariwen” stammt aus der Tuareg-Sprache “Tamashak” und lässt sich mit “mehrere Wüsten” übersetzen. Die Unendlichkeit der Wüste - gleichzeitig das Synonym für Freiheit, Identität und Inspiration.
In den 60er Jahren wurde Ibrahim’s Vater während der ersten Tuareg-Rebellion gegen Mali’s Zentralregierung in Haft gesetzt, weil er einigen Rebellen geholfen hatte. Der komplette Viehbestand der Familie wurde vernichtet und wenig später wurde sein Vater von den Regierungstruppen hingerichtet. Ibrahim war damals noch ein Knabe. Er und seine Großmutter waren gezwungen, ins Exil zu flüchten. In den darauffolgenden Jahren wanderte der junge Tuareg zwischen den Grenzen von Algerien und Libyen, übte die seltsamsten Jobs aus, eckte natürlich da und dort an. Irgendwann bastelte er sich aus einem leeren Benzinkanister und etwas Holz ein gitarrenähnliches Instrument und machte so seine ersten musikalischen Schritte. Als Saiten verwendete er die Drähte von Fahrradspeichen. In der Oase von Tamanrasset lernten er und andere arbeitslose Leidensgenossen die grossartige westliche Musik von Interpreten und Gruppen wie Led Zeppelin, Jimi Hendrix, Santana kennen. Hier war es das erste Mal, dass er eine “richtige” Gitarre in die Hand bekam. Zunächst begann er mit einer akustischen und als er dann eine elektrische Gitarre spielen durfte, bedeutete das den entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben.
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Eine elektrische Gitarre veränderte sein Leben grundlegend
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Ibrahim vermischte die traditionelle Musik der Tuareg mit Rock, Pop, Blues und verarbeitete dabei ebenfalls die Einflüsse der Araber und der Berber. Er kreierte dadurch einen neuen bisher noch nie dagewesenen Sound. “Ishumaren Rock’n’Roll” - wie er ihn nannte - in dem er Inhalte über Ungerechtigkeit und Mühsal verarbeitete und somit den Protestsong auf ein neues Level hob. Und er hatte viel zu sagen mit seinen Liedern. Für junge Menschen, die ihr Land und ihre traditionellen Werte verloren hatten, war es eine schwierige Zeit.
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Nachdem sie sich organisiert hatten, fingen sie an auf Hochzeiten und Treffen der Exilanten zu spielen und ihr Bekanntheitsgrad stieg schnell und kontinuierlich. Es dauerte nicht lange, bis sie eine Einladung zu einem Musikfestival in Algerien erhielten. Sie waren zurstelle, als eine Rebellion im Niger ausbrach und seit diesem Moment haben sie ihr Image in den westlichen Medien gebucht. die sie seitdem oft als musikalische Rebellen, die mit Kalashnikovs bewaffnet, die Gitarre auf dem Rücken, in die Schlacht ritten. Die revolutionäre Bewegung der Tuareg sah später ungemeines Potential in der Musik der Band, um die Menschen der Tuareg zu vereinen. Die MPLA (Mouvement Populaire de L’Azawad) streckte Geld vor, damit sie ihre Musik aufnehmen und durch Cassettenkopien verbreiten konnten. 1999 kam dann der Friede nach Mali und schließlich kamen sie nach Frankreich, um dort beim renommierten Festival au Desert auf zu treten. Seit sie dann 2001 ihre erste CD “The Radio Tisdas Sessions” aufgenommen haben, wuchs ihre Popularität und sehr bald stellte sich auch der kommerzielle Erfolg ein.
Dr.Music hat TINARIWEN ziemlich spät, nämlich erst kurz nach dem Release ihrer zweiten CD entdeckt. Die Begeisterung war natürlich gross, das Album wurde auch logischer Weise in der 39. Kalenderwoche sofort zur CD der Woche gekürt. Als ich die Musik der Band zum ersten Male hörte, fühlte ich mich zum einen in die Mid70er zurückversetzt und fühlte mich wie zuhause. Der Sound (aber auch nur der Sound!) ähnelte stark der frühen ZZ-Top - Mixtur a la Tejas oder Tres Hombres. Wobei ich den klimatischen Unterschied zwischen der texanischen und der malinesischen Wüste leider nicht beurteilen kann. In Mali war ich nämlich bisher noch nie.
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TINARIWEN im Internet:
www.tinariwen.com ist die major Website
www.myspace.com/tinariwen mit Songs und Videos
http://www.youtube.com/watch?v=FRqiqHZhKOM mit Videoclips
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Alle Fotographien mit freundlicher Genehmung von Tinariwen‘s myspace-site All fotographies courtesy of Tinariwen’s myspace-site
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